25.08.2022 –
Unsere zweite Tour in unserem Kurzurlaub führte uns zum Mindelsee. Der Botaniker Erich Oberdorfer beschrieb 1937 die Gegend wie folgt: „Der Mindelsee auf dem Bodanrück zwischen Untersee und Überlinger See ist ein landschaftlich hervorragend wirksamer Zeuge der Eiszeit“. Während der Würmeiszeit, der letzten großen Eiszeit, war der westliche Bodenseeraum von einem mehrere Hundert Meter mächtigen Eisschild des Rheingletschers bedeckt (das kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen). Er hinterließ auf dem Bodanrück viele wassergefüllte Geländemulden, in denen Moore entstanden. Das größte ist das Mindelseemoor.
Schon gewusst? Das Mindelseegebiet wurde vor etwa 15.000 Jahre eisfrei. Durch natürliche Verlandungsprozesse und gezielte Wasserabsenkungen entstand aus dem ehemals fast neun Kilometer langen und mehrere Dutzend Meter tiefen Schmelzwasserstausee der heutigen See mit seinen im Süden steil abfallenden Ufern und einer Fläche von etwa 115 Hektar. Auf drei Seiten ist der Mindelsee umgeben von einem großen Niedermoor mit ca. 170 Hektar Fläche. In der Umgebung gibt es viele ovale Moränenhügel, sogenannte Drumlins. Diese „Walfischrücken“ sind Zeugen der letzten Eiszeit und typisch für die Jungmoränenlandschaft des Bodansrücks.
Quelle: Flyer Naturschutzgebiet Mindelsee, herausgegeben vom Bund Naturschutz
Die Mindelsee Runde führt leider nicht sehr nah am See entlang. Dafür waren die Mehrzahl der Wege sehr schön und teilweise auch schattig.
Laut dem Flyer gibt es an die 700 Blütenpflanzen, das sind mehr als 20% der in Deutschland vorkommenden Arten. Hinzu kommen mehr als 120 Moosarten, Farne, Flechten, Pilze und Algen. So konnten wir auch ein paar Schmetterlinge mit der Kamera einfangen.
Besonders gelohnt hat sich der Abstecher nach Möggingen zur Ausstellung vom Bund Naturschutz. Zum einem gab es dort einen sehr leckeren Käsekuchen und auch nochmal ein paar Informationen über Schmetterlinge.
