Mammutmarsch München

Mit anderen wanderbegeisterten Mammuts sind wir bei strahlendem Wetter Ende April am Starnberger See gemeinsam in unsere 30 km Wanderung gestartet. Ein weiterer Mammutmarsch, ein weiteres Abenteuer, das darauf wartete, von uns bezwungen zu werden. 

Für mich ist ein Mammutmarsch nicht nur eine Wanderung. Es ist eine Herausforderung, ein Test meiner Ausdauer und Willenskraft und eine Möglichkeit die Natur wirken zu lassen und so gedanklich zur Ruhe zu kommen. Gemeinsam mit meinem Mann wagte ich mich erneut an diese Grenzerfahrung heran. Wir wussten bereits vom ersten Mammutmarsch, was in etwa auf uns zukommt.

Die ersten fünfzehn Kilometer vergingen wie im Flug, begleitet vom rhythmischen Klang unserer Schritte inmitten der Mammutherde. So gab es unterwegs einige nette Gespräche, aber auch viele Momente, in denen man auch mal seine Gedanken schweifen lassen konnte. Doch je weiter wir gingen, desto deutlicher spürte ich mit der Zeit die Anstrengung in meinen Muskeln, das Brennen meiner Füßen. 

Es war ein ständiges Auf und Ab, nicht nur auf dem Weg, sondern auch in meinem Inneren. Der innere Schweinehund versuchte aufgrund Schmerzen im meinen Füssen mehrmals, die Oberhand zu gewinnen. Jeder Schritt wurde zur Qual, jeder Meter fühlte sich an wie eine Meile. Doch auf meinen Ehrgeiz und Durchhaltevermögen war Verlass.  Es ist reine Kopfsache, egal was gerade im Körper weh tut (und es tut immer irgendwas weh) und egal wie lang die Strecke ist, die letzten 5 km sind die herausforderndsten. Doch dann erinnerte ich mich an die Leitsätze des Mammutmarsches, die Worte, die uns motivierten, die uns antreiben sollten.

„Wir können jedes Ziel erreichen / Wir bestimmen, wo unsere Grenzen liegen.“

Mit diesen Gedanken im Kopf setzte ich einen Fuß vor den anderen, Schritt für Schritt, Meter für Meter und nahm am Ende nochmal alle Kräfte für den letzten Aufstieg zusammen. Und dann, nach vielen Stunden des Wanderns in der wunderschönen Landschaft und der motivierenden Gemeinschaft der Mammuts, sahen und hörten wir sie: die Ziellinie und ein Empfangskomitee, die jedes einzelne Mammut mit Begeisterung feierten. Ein Gefühl der Euphorie durchströmte meinen Körper, als ich realisierte, dass wir es geschafft hatten. Wir hatten unsere Grenzen erneut überschritten und unsere mentale Stärke bewiesen. “Wir machen weiter, wenn andere aufgeben”.

In diesem Moment wurde mir wieder klar, dass wahre Größe nicht in den großen Taten liegt, sondern in den kleinen Momenten des Durchhaltens, des Weitermachens, auch wenn alles in einem schreit, aufzugeben. Denn unsere Handlungen machen uns zu Helden, und in diesem Moment fühlte ich mich wie einer.  

Für den nächsten sind die Planungen bereits im Gange …

Unser zweiter Mammutmarsch in München

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